Bernhard Peter
Yungang-Grotte Nr. 20

Die Grotte Nr. 20 wird auch als Höhle des weißen Buddhas bezeichnet; sie wurde wie die vier rechts anschließenden Höhlen um 460-470 AD in den Fels geschlagen und gehört zu den "5 Höhlen des Tan Yao", die 460 AD von Kaiser Wen-Cheng in Auftrag gegeben worden waren. Diese Höhle ist unbedingt die photogenste, weil die gesamte vordere Wand vor langer Zeit verlorengegangen ist und so die Figuren in guter Perspektive im besten Licht ohne Genickstarre betrachtete werden können. In der Liao-Zeit war zwar ein hölzernes Frontgebäude zum Schutz der Höhle errichtet worden, wovon die Balkenlöcher noch im oberen Teil der Decke sichtbar sind, diese wurde aber aufgrund kriegerischer Ereignisse ebenfalls zerstört. Durch das Fehlen jeglicher Vorbauten ist die Skulpturengruppe jedenfalls heute bestens sichtbar, und so wurde der zentrale, 13,70 m hohe Buddha zum Wahrzeichen von Yungang. Von den beiden flankierenden Figuren ist nur die rechte gut erhalten. Interessant ist hier die Kleidung des zentralen Buddha, eine Kasaya, die die rechte Schulter frei läßt, über die von hinten das Tuch gelegt wurde - diese Gestaltung zeigt den Einfluß der Gandhara-Kunst. Die muschelförmige Nische ist über und über mit feinen Ornamenten und Figuren überzogen.

Literatur, Links und Quellen:
Erläuterungstafeln an der Kulthöhle.
Anke Kausch, China, DuMont Kunstreiseführer, 5. Auflage 2008, ISBN 978-3-7701-4313-9, S. 221-225.

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© Text, Graphik und Photos: Bernhard Peter 2012
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