Bernhard Peter
Puja - hinduistischer Gottesdienst

Das Wort Puja beschreibt die rituelle Verehrung eines Gottes bzw. seines Bildnisses. Das kann eine Statue aus Metall, Stein oder Holz sein, das kann aber auch ein billiger Farbdruck auf Papier sein. Oder es wird nur ein Symbol verehrt, wie z. B. der Lingam oder ein Dreizack für Shiva. Die Gottheit wird durch eine Abfolge von symbolischen Handlungen verehrt und umsorgt. Welche heiligen Handlungen und Dienste (Upacara) dabei im einzelnen zur Anwendung kommen und in welcher Reihenfolge, variiert je nach Anlaß und Region. Häufig werden 16 Aufwartungen brahmanischer Tradition genannt. Die folgende Liste ist ein „Kann“-Katalog, kein „Muß“. Die Namen der einzelnen möglichen Elemente einer Puja sind:

Wer sich den Aufwand all der beschriebenen Dienste nicht leisten kann oder will, reduziert die Verehrungshandlungen auf das Opfern von Räucherstäbchen, Butterlicht und Blüten. Genauso ist die tägliche Puja im Hause kürzer als der oben gelistete Maximalkatalog, er beschränk sich ebenfalls häufig auf diese drei Dienstleistungen dem Götterbild gegenüber. Üblich ist die Zeremonie namens Arati oder Aratrika: Die Ghee-Lampe wird betend unter dem Klang einer kleinen Hand-Glocke vor dem Altar oder Götterbild geschwenkt.

Für den vor dem Götterbild in Dhyana (Meditation) sitzenden Gläubigen ist Pranayama (Atemkontrolle) wichtig, damit es zur Nyasa, der Übertragung göttlicher Kräfte auf den Körper kommt.

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