Dieter
Seifert
Wayang-Kulit-Figuren
aus Indonesien
Figuren-Datenbank: Drupadi (Dewi)
Mythologie:
Dewi Drupadi (indisch: Draupadi) ist die Tochter von Prabu
Drupada im Königreich Cempalareja (= Pancala) und von dessen
Frau, Dewi Gandawati. Ihre jüngeren Geschwister sind Raden
Drestajumena und Dewi Srikanki. Dewi Drupadi, die als sehr
schön, edel, weise, geduldig, sorgfältig und loyal beschrieben
wird, wird die Ehefrau von Prabu Yudistira im Königreich Amarta,
dem sie immer treu ergeben war. Nach der indischen Version
gemäß Mahabharata ist sie mit allen Pandawas verheiratet und
hat mit jedem einen Sohn, 1.) Partawindya mit Yudistira, 2.)
Srutasoma mit Bima, 3.) Srutakirti mit Arjuna, 4.) Srutanika mit
Nakula und 5). Srutawarman mit Sadewa. Als die Geschichte nach
Java kam, war das anfangs auch noch so, doch dann wandelte sich
die Darstellung zu der Einehe mit Judistira. Die ursprüngliche
Version entsprach weniger den Vorstellungen im nun islamisch
gewordenen Java.
Als ihr Mann bei einem betrügerischen Würfelspiel sowohl das
Reich Astina als auch seine Frau verloren hatte, weigerte sie
sich, Sklavin der Korawas zu werden. Nachdem sie von Dursasana
schwer gedemütigt worden war (er hatte öffentlich ihr
sorgfältig gebundenes Haar geöffnet und sie der Lächerlichkeit
preisgegeben), schwor sie, ihr Haar so lange offen zu tragen, bis
es im Blut ihres Peinigers gewaschen wurde. Bima tötet Dursasana
später, und Drupadi kann ihren Schwur Genüge tun. Sie folgt den
Pandawas in die Verbannung und erweist sich als mutig im
Baratayuda-Krieg.
Ihr Sohn ist Raden Pancawala, der von Aswatama im Schlaf ermordet
wird, als dieser zusammen mit seinen Spießgesellen den Palast
von Astina stürmte, um Parikesit zu töten.
Eine Eigenart ihrer Darstellung ist, daß sie keinerlei Schmuck
trägt, weder am Hals noch an den Armen noch an den Beinrn. Sie
wird mit schwarzem Gesicht dargestellt; der Kopf kann erhoben
oder gesenkt sein. Das glatte Haar kann bis zur Schulter oder bis
zur Hüfte reichen.
Literatur,
Links und Quellen:
Thomas Moog, Hardjowirogo:
Java - Wayang Kulit, Göttliche Schatten: 1300 Namen,
Mackinger-Verlag, 2013, 301 S., ISBN-10: 3950321470, ISBN-13:
978-3950321470, S. 105
Christiane Franke-Benn: Schattenspielfiguren aus Mitteljava,
Versuch und Anleitung, die Individualität einzelner Figuren
selbst zu bestimmen, Verlag: Harrassowitz, Wiesbaden 1981, ISBN
10: 3447022051, ISBN 13: 9783447022057, S. 80-81
Drupadi im British Museum, London: https://www.britishmuseum.org/collection/object/A_As1969-07-52
Drupadi in der Digital Wayang Encyclopedia: https://villaorlado.github.io/wayangnetworks/html/characterPages/Drupadi.html
Drupadi: https://tokohpewayanganjawa.blogspot.com/2014/01/drupadi.html
Eintrag in der Wikipedia: https://id.wikipedia.org/wiki/Dropadi
Yale University Art Gallery: https://artgallery.yale.edu/collections/objects/236500
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