Bernhard Peter
Fachbegriffe der japanischen Burgenkunde


Grundrißtypen:

Nawabari = Grundplan oder Layout einer Burg, Grundrißstruktur aus der Vogelperspektive. Abgeleitet von Nawa = Seil, mit dem man auf der Grundfläche abmaß. Früher spannte man ein Seil, um Größe und Ausdehnung der unterschiedlichen Strukturen ins Gelände einzumessen. Nawabari = Seilespannen. Von der Grundanlage, die möglichst überraschend, verwirrend, labyrinthisch sein soll, hing die Sicherheit der Burg ab, deshalb ist das ein Prozeß allergrößter Wichtigkeit. Von diesen Nawabari gibt es mehrere Grundtypen:

Rinkaku-shiki = 1. Burgentyp, konzentrischer Aufbau einer Burg mit mehreren Verteidigungsringen ineinander, die aber gleichen Abstand voneinander haben, = Doshinen. Bsp.: Nijo-jou in Kyoto, Burg Osaka, Burg Matsumoto, Burg Shizuoka (Burg Sumpu), Burg Tanaka, Burg Yamagata, Burg Utsu-no-miya, Wasserburg Mihara..

Teikaku-shiki = 2. Burgentyp, mit mehreren Verteidigungsringen ineinander, asymmetrischer Aufbau, wenn man sich an eine natürliche Verteidigung wie einen Berg, einen Fluß oder das Meer anlehnen kann, dadurch werden die inneren Komponenten asymmetrisch positioniert; der Honmaru kann an die sichere Seite geschoben werden, wodurch ein Wall gespart werden kann. Der Honmaru kann auch auf der Hügelspitze liegen, und die anderen Verteidigungskreise staffeln sich den Berghang hinab, so daß eine treppenförmige Struktur entsteht. Anderer Name: Hashigokaku-shiki. Bsp.: Burg Takayama, Burg Aizu-Wakamatsu, Burg Hagi, Burg Tottori, Burg Funai, Burg Iiyama.

Renkaku-shiki = 3. Burgentyp, unabhängige Einheiten werden komplett umwallt und aneinandergesetzt, Burg mit mehreren Verteidigungsringen aneinander, Hauptkomponente mit seitlich anstoßenden äußeren Komponenten. So wird z. B. der Honmaru zu beiden Seiten von Ninomaru und Sannomaru eingerahmt, entweder rechts und links oder vorne und hinten. Bsp.: Fukuchiyama-jou in Fukuchiyama, Burg Kumamoto, Burg Hikone, Burg Takeda, Burg Kanazawa, Burg Okayama, Burg Bitchu-Matsuyama, Burg Hiroshima, Burg Nagoya, Burg Edo in Tokyo, Burg Maruoka, Burg Hirosaki, Burg Wakayama, Burg Sendai, Burg Nagaoka, Burg Mito, Burg Morioka, Burg Tokushima.

Komplex: keinem der drei Schemata zuzuordnen, z. B. Burg Himeji.


Verteidigungsringe:

Honmaru = Ichi-no-maru = Herz der Burg, zentrale, innere, grabengeschützte Einheit einer Burg, innerster Verteidigungsring, Zentrum der Burg, am stäörksten befestigter Bereich. Hier steht der Hauptturm einer Burg. Hierhin zog man sich im Verteidigungsfall zurück. Der Honmaru ist der Hon-kuruwa.

Ninomaru = Nimaru = zweiter Kreis, zweite, mittlere, grabengeschützte Einheit einer Burg, mittlerer Verteidigungsring. Hier befanden sich wohnlichere Residenzbauten (Goten), hier lebte man im Normalfall, insbesondere in der befriedeten Tokugawa-Zeit. Auch Wohnhäuser und Residenzen der wichtigeren Vasallen und Gefolgsleute lagen in diesem Bereich.

Sannomaru = Sanmaru = dritter Kreis, äußere, dritte grabengeschützte Einheit einer Burg, äußerer Verteidigungsring. Meistens ist das der letzte, äußerste Ring, aber es gibt auch Burgen mit noch mehr Ringen. Im dritten Bereich lagen Palastbauten, Verwaltungsbauten, Wirtschaftsgebäude, Speicher und die Wohnhäuser kleinerer oder weniger bedeutenderer Vasallen und Gefolgsleute.

Idealerweise waren diese Verteidigungseinheiten kreisförmig, weil man so die größte Fläche mit der geringsten Walllänge verteidigen konnte, das prägte wohl die Wortwahl "maru" = Kreis. Tatsächlich sind die Verteidigungseinheiten quadratisch, rechteckig oder unregelmäßig. Allein die Techniken des Baus mit Holz und Stein erzeugten gerade Teilstrecken. Bei unregelmäßigen Anlagen können zur Bezeichnung einzelner Burgbereiche auch Himmelsrichtungen verwendet werden wie Nishi-no-maru = westliche Verteidigungseinheit, Higashi-no-maru = östliche Verteidigungseinheit, oder man kann die Himmelsrichtung mit der Nummerierung kombinieren, z. B. zu Nishi-san-no-maru = westlicher dritter Verteidigungskreis.


Bezeichnungen von Burgen und Typen je nach Geographie:

-jou = Burg, z. B. Maruoka -> Burg von Maruoka = Maruoka-jou

Shiro = Jiro = Burg

Mura-no-shiro = Dorfburg

Uki-shiro = Uki-jiro = wörtlich: schwimmende Burg, = Wasserburg = Mizu-jiro, benutzt für Burgen mit sehr breiten Wassergräben oder in Insellage, Burgen an oder in einem See oder an Küsten ins Meer gebaut, an vielen oder allen Seiten von Wassergräben umgeben. Alter Name auch Fu-jou, schwimmende Festung.

Hira-jiro = Niederungsburg, Burg im flachen Gelände, in der Ebene. Meist eine großmaßstäbliche, massive Befestigung. Nutzung als Verwaltungssitz. Wurden oft zu Zentren des Handels und Kristallisationskeimen städtischen Wachstums. Typische Beispiele: Burg Nagoya, Burg Sunpu, Burg Nijo-jou in Kyoto, Burg Osaka, Burg Matsumoto, Burg Hiroshima, Burg Edo in Tokyo, Burg Saga, Burg Ougaki. Einer der drei topographischen Standardtypen der Edo-Zeit.

Yama-jiro = Burg auf einem Berg, typisch für die Burgen der Sengoku-Zeit. Hier ist ein richtiger Berg, isoliert oder Teil einer Kette, gemeint, also mindestens 150 m hoch. Ältete Grundform der japanishen Burg. Einer der drei topographischen Standardtypen der Edo-Zeit. Ältere Anlagen oft nur mit einfachen Befestigungen wie Gräben und Erdwällen ausgestattet. Spätere Anlagen mit dem Hauptturm auf der höchten Kuppe, die Wohnbereiche in tieferen Lagen. Typische Beispiele: Burg Bitchuu Matsuyama, Burg Tsuwano, Burg Oka, Burg Takeda, die restaurierte Festung Ichi-jou-dani der Asakura-Familie in der Präfektur Fukui.

Hirayama-jiro = Hirasan-jiro = Burg auf einem Hügel in der Ebene, wobei die inneren Komponenten, die für die Verteidigung am wichtigsten sind, auf dem Hügel und die äußeren Komponenten und repräsentativen Gebäude in der Ebene liegen. Weitreichende und ausgedehnte Befestigungsanlagen, die die naturräumlichen Gegebenheiten des höher gelegenen Zentrums berücksichtigen müssen. Kombiniert die Sicherheitsaspekte (Hügel) mit den Handels- und Verwaltungs-Aspekten (Ebene). Wurde oft zum Kristallisationskeim städtischen Wachstums. Typische Beispiele: Burg Hikone, Burg Himeji, Burg Kumamoto, Burg Maruoka, Burg Marugame, Burg Fukuchiyama, Burg Inuyama, Burg Kanazawa, Burg Okayama, Burg Matsue, Burg Kochi, Burg Iyo Matsuyama, Burg Hirosaki, Burg Wakayama, Burg Fukuyama. Einer der drei topographischen Standardtypen der Edo-Zeit.

Tsume-no-shiro = Tsume-jiro = im Kontext mehrerer Burgen eine Burg, die die Rückseite der Hauptburg deckt, und die, falls letztere erobert werden sollte, als letzter Rückzug dient. Bei einer Burgengruppe die, die am weitesten weg vom angreifenden Feind liegt. Wird auch benutzt für den innersten Verteidigungsring (Honmaru) in Relation zu den äußeren Verteidigungsringen.

Negoya = Stadtburg in der Ebene, ursprünglich die Stadt unterhalb einer Hügelburg, später dann eine Stadt mit Burg. Anderer Ausdruck: Jokamachi (Joukamachi).

Hashigokaku = Burgenlayout, bei dem der innerste Bereich den Gipfel bildet und die beiden (oder mehrere, oder mehrteiligen) äußeren Bereiche wie Treppenstufen tiefer liegen. Beispiel: Burg Inuyama, Burg Iyo Matsuyama, Burg Matsue, Burg Kochi, Burg Marugame, Burg Hagi, Burg Fukuyama.

Shuko-jiro = Burg, in der Ebene oder teilweise auf einem Hügel, die von einer Stadt umgeben ist

Hon-jo (Hon-jou) = Ne-jiro = im Kontext mehrerer Burgen die Hauptburg bzw. Residenzburg des Territorialherren, bei einer einzelnen Burg die Hauptverteidigungseinheit (Honmaru)

Shi-jo (Shi-jou) = Eda-jiro = Ha-jou = im Kontext mehrerer Burgen eine Nebenburg, kann in einer Nichtresidenzstadt des Territorialherren stehen, wurde von Stellvertretern des Daimyo verwaltet.


Bauabschnitte des Burgenbaus:

Fushin = erster Bauabschnitt nach Festlegung des Nawabari, Ausheben der Gräben

Dokou = zwqeiter Bauabschnitt nach Festlegung des Nawabari, Errichten der Bollwerke

Sakuji = dritter Bauabschnitt nach Festlegung des Nawabari, Errichten aller übrigen Komponenten: Türme, Wohnbauten, Lagerhäuser, Mauern


Wälle und Walleinheiten:

Kuruwa = von einem Wall umschlossene Einheit. Der Wall kann aus Erde oder ausgemauert sein. Eine Burg besitzt stets mehrere Kuruwa. Ein Kuruwa wird auch Maru genannt, Kreis.

Yagura-kuruwa = von einem Wall umschlossene Einheit, die einen Wachturm trägt, geböschtes Podest aus Wällen für einen Wachturm

Hon-kuruwa = innerste von einem Wall umschlossene Einheit, identisch mit Honmaru, dem innersten Kreis.

Tenshu-kuruwa = viereckige von einem Wall umschlossene Einheit, die den Hauptturm trägt, geböschtes Podest aus Wällen für den Tenshu

Mizu-no-te-kuruwa = Mizu-kuruwa = ein extra Wall umschließ die Wasserversorgung der Burg, einen Brunnen oder eine Zisterne, abgeleitet von mizu = wasser.

Uchi-kuruwa (Uchi-guruwa) = innerhalb einer Stadt die eigentliche funktionelle Einheit der Burg, im Gegensatz zu Soto-kuruwa. Damit faßt man mehrere XYZ-Maru zusammen. Uchi = innen.

Naka-kuruwa (Naka-guruwa) = mittlerer Bereich, wenn es drei Kuruwa umeinander gibt. Naka = in der Mitte.

Soto-kuruwa (Soto-guruwa) = Außenwerk außerhalb der eigentlichen Burg zur Verteidigung der umliegenden Stadt. Ebenfalls wird der Begriff Gaikaku benutzt. Zählen nicht zur eigentlichen Burg. Sehr große Burgen besaßen zwei oder drei solcher Soto-kuruwa.

Nishi-no-maru = nicht nur eine besondere, im Westen gelegene Verteidungungseinheit der Burg selbst, sondern auch eine eigenständige umwallte Einheit im Westen (Nishi) des Honmaru. Solche "inselförmigen" Anlagen dienten z. B. als Altenteil etc.


Wachtürme:

Yagura = Wachturm oben auf dem Wall, meist an den Ecken der Anlage, unten Lagerraum, oben Ausguck, meist nur zweistöckig gebaut (Niju-yagura), in sehr großen Burgen auch dreistöckig (Sanju-yagura). Eine Burg kann sehr viele dieser Yagura besitzen.

Wachtürme werden nach Himmelsrichtungen benannt: Kita-yagura = N-Wachturm, Higashi-yagura = O-Wachturm, Minami-yagura = S-Wachturm, Nishi-yagura = W-Wachturm. Ein Sei-nan Sumi-yagura ist ein Wachturm an der Südwestecke, sei = Westen, nan = Süden, yagura = Wachtürmchen, und ein To-nan Sumi-yagura steht an der Südostecke, sumi-yagura = Ecktürmchen über dem Wall, to = Osten, nan = Süden.

Wachtürme werden nach auch nach den Zwölf Erdzweigen als alternative Richtungsangaben benannt: Ushitora-yagura = NO-Turm, Inui-yagura = NW-Wachturm, Tatsumi-yagura = SO-Wachturm, Hitsujisaru-yagura = SW-Wachturm.Das ist ein altes, aus China übernommenes System, bei dem jeder Erdenzweig einer Himmelsrichtung zugeordnet ist, und jeder Erdenzweig ist wiederum einem Tierkreiszeichen zugeordnet. Dazu war die Windrose nicht in acht, sondern in zwölf Richtungen eingeteilt. Daraus ergibt sich, daß die Zwischenrichtungen NW, NO, SW und SO nicht exakt auf einer der 12 Richtungen liegen, sondern in der Mitte zwischen zwei Richtungsangaben. Inu ist der Hund, i ist das Schwein, ushi ist das Rind, tora der Tiger, hitsuji ist dem Schaf bzw. Lamm zugeordnet, saru dem Affen, tatsu ist der Drache, und mi ist die Schlange. Man sieht, daß die Turmbezeichnungen wegen der Zwischenposition in der Windrose Doppelbegriffe aus je zwei Tierzuordnungen sind: Inu-i-yagura ist der Hund-Schwein-Turm, Ushi-tora-yagura ist der Rind-Tiger-Turm, Hitsuji-saru-yagura ist der Lamm-Affe-Turm und Tatsu-mi-yagura ist der Drache-Schlange-Turm.

Alternativ werden die Türme einfach durchnumeriert.

Vielfach werden sie auch nach ihrer Bestimmung bezeichnet: Sumi-yagura = Ecktürmchen über dem Wall, Tsukimi-yagura = Mondbetrachtungs-Wachturm (z. B. Burg Matsumoto), Burg Maizuru), Taiko-yagura = Trommelturm etc.

Wenn nur noch das Fundament eines Wachtürmchens, also der Wall, vorhanden ist, der Yagura selbst aber verschwunden ist, spricht man von ato = Ruine, Spuren. Ein Niju-yagura ato ist also die Ruine eines zweistöckigen Wachturmes. Meint man den ganzen steinernen Sockel ohne hölzernen Aufbau, spricht man vom Yagura-dai.

Tamon-yagura = eine gedeckte Verbindungsgalerie auf dem Wall zwischen zwei Wachtürmchen an den Ecken, 1-3 Stockwerke hoch, außen verputzt und mit Schießscharten versehen

Watari-yagura = Verbindungsturm, der zwischen zwei Gebäuden auf dem Wall steht, also eine Galerie, mit der man einen Abschnitt geschützt überqueren konnte, also ein Yagura zum Überqueren.


Verteidigungsöffnungen:

Ishi-otoshi = Ishi-otoshimado = Maschikulis an den Turmecken in Form breiter, schmaler Öffnungen, um Steine, Schutt etc. auf Angreifer zu werfen, die versuchen, außen die Wallmauern zu erklimmen. Typischerweise an den Yagura zu finden, aber auch am Tenshu, an den Wänden oder Toren. Nicht über die ganze Breite, nur ein kleines Stück an der Außenecke, sieht von außen aus wie ein kleiner Kaminmantel.. Die meist mit einem Holzdeckel verschließbare Öffnung ist meist 26 cm breit, 8 japanische Zoll (8 Sun).

Sama = Hasama = Schießscharte. Häufig sind die Scharten für maximale Flexibilität eng im Zentrum und weit an den Seiten (Sanduhrform), diese Form nennt man Uchisoto hachimonji.

Einteilung nach Art der Waffe:

Yazama = Schießscharten für Pfeil und Bogen, vertikale rechteckige Öffnungen, lang und schmal, Standardmaße 45 cm Höhe (1 Shaku, 5 Sun), 12,12 cm Breite (4 Sun). Unterkante kniehoch. Es gibt zwei Unterarten:

Teppo-sama (Teppou-sama) = Jugan (Juugan) = Schießscharten für Gewehre und Pistolen, rund, dreieckig, viereckig, pentagonal oder hexagonal. Standardmaß ist 30,5 cm = 1 Shaku Seitenlänge oder Durchmesser.

Ozutsu zama = große Kanonenscharte, gibt es z. B. in der Burg Osaka

Einteilung nach Position:

Isama = Bogenschießscharte für sitzenden Bogenschützen

Tachisama = Bogenschießscharte für stehenden Bogenschützen

Ashishita sama = Schießscharte zu den Füßen

Yokosama = Schießscharte zur Seite

Kakushisama = Schießscharte mit verborgener Öffnung

Einteilung nach Material:

Tsuchisama = Schießscharte in einem Erdwall

Ishisama = Schießscharte in einem Steinwall


Türme, ihre Arten, Gefüge und Details:

Tenshu = Hauptturm, entspricht unserem europäischen Donjon oder Keep, befindet sich stets im Honmaru. Letzte und stärkste Verteidigungseinheit, zugleich mächtigste und höchste Struktur einer Burg. Er kann drei, vier oder fünf Dachebenen und 3-6 Geschosse haben. Synonym: Tenshu-kaku (kaku = Pavillon, Turm, Palast), Dai-Tenshu (dai = groß), Tenshu-yagura. Tenshu ist der übergeordnete Begriff für einen besonders wichtigen und großen Hauptturm, und mit den Begriffen Dai-Tenshu, Tenshu-kaku oder dai-Tenshu-kaku weist man darauf hin, daß es sich wirklich um den Hauptturm der Burg handelt. Diese Haupttürme waren nach den Pagoden die höchsten Gebäude des historischen Japans: Die größten Tenshus standen in den Burgen von Edo, Osaka, Azuchi und Nagoya.

Man unterscheidet zwei Grundstile:

Borogata Tenshu (Bourougata Tenshu) = 1. Stil eines Tenshu in Form eines Wachturmes, der auf das Dach einer Residenz gesetzt wurde und in erster Linie als Symbol der Macht diente. Es gibt einen Absatz zwischen Unterbau und Aufsatz. Kata = Stil, Boro = Ausguck, Wachposten. Dieser Hauptturm ist gekennzeichnet durch große untere Geschosse und kleine Geschosse im ausgesetzten Ausguck. Ein Turm wird quasi in die Mitte eines Irimoya-Daches über den unteren Geschossen eingesetzt. Beispiele: Tenshu der Burg Inuyama, Burg Matsue, Burg Kochi, Burg Kumamoto, Burg Himeji, Burg Hikone, Burg Osaka, Burg Iyo Matsuyama, Burg Fukuyama, Burg Wakayama, Burg Gifu. Dieser Typ ist typisch für ältere Haupttürme.

Sotogata Tenshu (Soutougata Tenshu) = 2. Stil eines Tenshu in Form eines großen, vielstöckigen Turmes. Der gesamte Turm ist einheitlich komponiert und verjüngt sich kontinuierlich von Geschoß zu Geschoß. Beispiele: Burg Matsumoto, Burg Marugame, Burg Nagoya, Burg Hirosaki. Im Vergleich zum Borogata-Typ ist die sich verjüngende Konstruktion durch die Ähnlichkeit de Ebenen einfacher und schneller zu bauen.

Man unterscheidet vier verschiedene Burgtypen je nach Kontext des Tenshu:

Dokuritsu Tenshu = Dai-Tenshu = 1. Burgentyp: großer Tenshu als einzeln stehender Solitär oder der größte, höchste und wichtigste Turm im Kontext mit kleineren Türmen, aber strukturell unabhängig. Der Stil wird Dokuritsu-shiki genannt. Beispiele: Burg Nijo in Kyoto, Burg Osaka, Burg Kochi, Burg Marugame, Burg Edo in Tokyo, Burg Maruoka, Burg Hirosaki, Burg Uwajima, Burg Bitchu-Matsuyama.

Sho-Tenshu = Fuku-Tenshu = großer, mehrstöckiger Yagura oder kleiner Tenshu, größenmäßig zwischen Tenshu und Yagura. Wenn noch größer -> Chu-Tenshu = mittlerer Tenshu. Wenn es mehrere davon gibt, werden sie analog zu den Yagura mit den Himmelsrichtungen bezeichnet.

Ko-Tenshu = ergänzender Tenshu. Wenn eine Burg mehrere Tenshu besitzt, ist der größte der Dai-Tenshu, und die anderen sind die Ko-Tenshu. Beispiel: Himeji besitzt 1 Dai-Tenshu und 3 Ko-Tenshu. Fukuchiyama besitzt 1 Dai-Tenshu und 1 Ko-Tenshu.

Fukugo-Tenshu (Fukugou-Tenshu) = Fukugoshiki-Tenshu (Fukugoushiki-Tenshu) = 2. Burgentyp: Komplex aus einem Dai-Tenshu und anderen, direkt angebauten Komponenten. Das kann ein Ko-Tenshu sein, also ein kleiner Tenshu, oder ein Genkan = Eingangshalle oder ein Tamon = schmale Galerie. Es gibt dazwischen keine verbindende Galerie (Watari-yagura); die Komponenten sind direkt aneinandergebaut. Der Stil wird Fukugo-shiki genannt. Beispiel: Burg Matsue, wo an einen Dai-Tensho ein Tsuke-yagura angebaut ist. Oder Burg Inuyama, wo an den Tenshu zwei kleine niedrige Türme angebaut sind. Weitere Beispiele: Burg Hikone, Burg Okayama, Burg Bitchu-Matsuyama, Burg Hiroshima, Burg Fukuyama, Burg Hagi, Burg Kishiwada.

Renketsu-Tenshu = Renketsugata-Tenshu = 3. Burgentyp: Gruppe aus zwei auf etwas Abstand miteinander verbundenen Türmen, davon einer ein Dai-Tenshu, der andere kleiner und ein Ko-Tenshu, beide mit einem brückenartigen Wehrgang oder einer ggf. überdachten Galerie (Watari-yagura, Hashidai) verbunden, in der unten der Eingang positioniert wurde. Beispiel: Burg Nagoya, Burg Kumamoto, Burg Fukuchiyama, Burg Iyo Matsuyama, Burg Wakayama, Burg Ueno.

Renritsu-Tenshu = Renritsushiki-Tenshu = "verbundene Türme" = 4. Burgentyp, fortschrittlichster und kompliziertester Typ: Turmgruppe aus großem Tenshu und zwei oder drei Nebentürmen, die mit Wehrgängen verbunden sind und einen kleinen Innenhof einschließen; der Eingang liegt in einer der Verbindungswehrmauern. Der Tenshu ist also mit mehreren anderen Türmen verbunden, die deutlich mehr darstellen als bloße Wachtürme. Beispiel: Burg Himeji, Burg Matsuyama.

Teiritsu-Tenshu = Teiritsu-shiki-Tenshu = Variante des 4. Burgentyps: verbundene Turmgruppe aus großem Tenshu und mehreren kleinen Eckwachtürmen, die mit Wehrgängen verbunden sind und einen kleinen Innenhof einschließen. Der Tenshu ist also in die Verteidigungsanlage mit weiteren kleinen Türmen eingebunden. Beispiele: Burg Kumamoto, Burg Nagoya.

Und diese Merkmale können natürlich auch zu Mischformen hybridisieren: Ein Mischtyp Fukugo-renketsu-shiki beschreibt sowohl die Verbindung der Komponenten als auch die relative Größe der Einzelkomponenten: 2 Türme, verbunden mit kleiner gedeckter Galerie, davon der eine ein großer ausgewachsener Tenshu, der andere etwa halb so groß, und daran noch eine Halle unmittelbar angebaut. Beispiel: Burg Matsumoto. Ähnlicher Mischtyp: Burg Toyama.

Details eines Tenshu:

Tenshu-dai = eigene Plattform bzw. das erhöhte Podest eines Tenshu, unabhängig von den restlichen Wallanlagen, meist von quadratischem Grundriß. Ursprünglich nur aus Erde, seit spätestens der Edo-Zeit mit gemauerten Außenflächen (Ishigaki). Die Neigung hängt vom Untergrund ab, je fester dieser war, desto steiler konnte man bauen. Meistens waren die Außenwände konkav gekrümmt. Der Sockel eines Tenshu kann auch für einen Kellerraum ausgehöhlt werden und ist nicht notwendigerweise massiv bis zum Anfang der Holzkonstruktion.

Tenshu shinbashida = große Holzsäulen, einzeln oder in doppelter Anordnung, die durch die ganze Vertikale eines Tenshu gehen und die Hauptstützbalken sind. Ihre Entsprechung haben sie in den Zentralsäulen einer Pagode.

Ju = Su = außen sichtbare Ebenen eines Tenshu

Kai = Geschoßebenen im Innern eines Tenshu


Trockenmauerwerk

Ishigaki = Wallmauern mit sichtbaren Natursteinen außen und Schüttung innen. Große Natursteine werden in Trockenbauweise ohne Mörtel gestapelt; die Zwischenräume werden mit kleineren Steinen so lückenlos wie möglich aufgefüllt. Durch die irreguläre Schichtung kann die Kraft von oben über unzählige Drucklinien verteilt werden. Außerdem hat dieses Mauerwerk eine gute Drainagefähigkeit.

Ogi-no-kobai (Ougi-no-koubai) = die Kurvenlinie einer Ishigaki, meist konkave Krümmung der steinernen Außenmauern der Wälle und Plattformen. Die Steinsockel beginnen mit bis zu 45° Neigung und werden nach oben hin immer steiler.

Ishigaki-no-kobai (Ishigaki-no-koubai) = Böschungswinkel einer Ishigaki

Narashi = Böschungswinkel von 45° einer Ishigaki, nur die oberste Steinreihe ist senkrecht.

Sumi-ishi = Ecksteine, wo besonders große und ideale Steine gesetzt wurden, die am besten 2-3 x so lang wie breit waren und alternierend längs und quer gesetzt wurden, um maximale Verzahnung zu erreichen.

Hira-ishi = große, wandbildende Steine der Fläche

Kai-ishi = unregelmäßige kleine Füllsteine, die sorgfältig zwischen die großen Natursteinblöcke einer Ishigaki gesetzt werden, um einen druckfesten Verbund zu erzeugen.

Meji = Fuge zwischen den Steinen

Es gibt drei Methoden, Ishigaki zu mauern. Je stärker der Bearbeitungsgrad ist, desto steiler kann man mauern und desto geringer ist die notwendige Krümmung.

Nozura-zumi = 1. Methode der Steinschichtung für Ishigaki: Stirnseiten = rohe, völlig naturbelassene Steine, viele mittlere und kleinere Füllsteine, völlig unregelmäßige Linienführung. Meist 45° Böschungswinkel. Beispiele: Tenshu-dai der Burg Kofu, Tenshu-dai der Burg Matsumoto, Wälle der Burg Fukuchiyama, Wälle der Burg Inuyama. Weitere Bezeichnung: Nozura-hagi.

Uchikomi-hagi = 2. Methode der Steinschichtung für Ishigaki: teilweise zurechtgehauene Steine, etliche kleinere Füllsteine, Tendenz zu mehr oder weniger horizontalen Linien im Verbund. Böschungswinkel meist ca. 50°, das oberste Fünftel senkrecht. Beispiel: Tenshu-dai der Burg Himeji, Wälle der Burg Nijo, Honmaru der Burg Nagoya.

Kirikomi-hagi = 3. Methode der Steinschichtung für Ishigaki: gut geschnittene Steine in relativ geordneter, zyklopisch wirkender Reihen-Schichtung mit gar keinen kleinen Füllsteinen, größtenteils geordnete Horizontallinien, maximaler seitlicher Kontakt der Steinblöcke. Böschungswinkel meist ca. 80° oder noch steiler. Beispiel: Tenshu-dai der Burg Edo, Higashi Otemon der Burg Nijo-jou, rückseitige Partien.

Nozura-zumi: Ishigaki aus weitgehend unbearbeiteten Steinen. Bsp.: Fukuchiyama

Uchikomi-hagi: teilweise zurechtgehauene Steine, etliche kleinere Füllsteine. Bsp.: Honmaru der Burg Nijo.

Kirikomi-hagi: Ishigaki aus gut geschnittenen Steinen. Bsp.: Nijo-jou in Kyoto, am östlichen Haupttor, Rückseite

Es konnten sich durch die Steinsetzungen regelmäßige Muster = Fu-zumi oder unregelmäßige Muster = Ran-zumi ergeben.

Grundsätzlich wird kein Mörtel verwendet, und dieser Umstand macht diese Mauern erdbebensicher. Das Auffüllen der Zwischenräume zwischen den großen Steinen mit kleinen Steinen verhindert, daß man beim Hochklettern ausreichend Stand- und Greifflächen findet. Die größte Gefahr für solche Wälle, die innen aus Erde und außen aus Steinverkleidungen bestehen, waren jedoch ausgedehnte Regengüsse: Das Wasser mußte ablaufen können. Deshalb war es wichtig, in die Wälle einige Zwischenräume oder Spalten einzubauen, durch die das Wasser abfließen konnte: Karameji nennt man solche absichtlich freigelassenen Spalten.


Gräben und Wälle, Brustwehren:

Kirigishi = Graben mit steilen künstlichen Böschungen

Hori = Gaben rings um eine Burg

Kara-bori = Unterscheidung nach Füllung, Trockengraben, kara = trocken

Mizu-bori = Unterscheidung nach Füllung, Wassergraben, mizu = Wasser

Dorota-bori = Unterscheidung nach Füllung, Graben mit Sumpf oder Schlamm drin

Unejo tatebori = mehrere parallele Gräben am Berghang

Hako-bori = Unterscheidung nach Form, Schachtel-Graben, ebene Grundlinie, senkrechte Wände

Kenuki-bori = Unterscheidung nach Form, ebene Grundlinie, schräge Wände, kenuki = Pinzette

Yagen-bori = Unterscheidung nach Form, flach V-förmig, yagen = Kräutermahltrog

Kata-yagen-bori = Unterscheidung nach Form, flach V-förmig, eine Schräge ohne, die andere mit Krümmung

Doi = Dorui = Erdwall

Tsujibei = roher Erdwall

Dobei = verputzter Erdwall, ca. 2 m hoch, mit kleinem Dach aus Ziegeln, auf Steinwällen und mit Schießscharten und/oder flachen Wurferkern versehen

Taikobei = wörtlich Trommelwall = ein Typ Wehrmauer, bestehend aus einer beiderseitigen Holzverschalung, die mit Steinen und Schutt aufgefüllt und außen mit Putz verkleidet wird

Saku = Palisaden, lückenlose Stellungen aus in den Boden gerammten und querverbundenen Holzpfählen, Bambus oder Brettern

Hei = Kaki = Zaun, Brustwehr, Itabei = Brustwehr aus Brettern, Ishibei = Brustwehr aus Steinplatten, Kawarabei = Brustwehr aus Erde mit Ziegelverkleidung, Kushigatabei = Brustwehr mit kammartigen Einsätzen, Sukashibei = Brustwehr mit gitterartigen Einsätzen zum Durchschauen etc.


Tore und Toranlagen

Koguchi = wörtlich: Tigerrachen = Eingang einer Burg

Mon = Tor, Torhaus

Ote-mon (Oute-mon) = Haupttor einer Burg, primärer Zu- und Ausgang

Karamete-mon = rückwärtiges Tor einer Burg, Hintertor, manchmal als Notausgang im Krisenfall nutzbar

Masugata-mon = Torkonstruktion mit Barbekane, besteht aus einem kleinen Hof mit einem Korai-Mon außen, einem kleinen Hof dahinter und einem Yagura-mon, 90° zum Korai-mon gestellt oder auch nur gegenüber ersterem parallel versetzt, so daß der Torweg immer eine Biegung oder einen Versatz macht.

Masugata-koguchi = wörtlich quadratischer Eingang = Zugangsweg mit Barbekane, geschützt von einem Masugata-mon

Korai-mon (Kourai-mon) = "koreanisches Tor" = Tor aus Pfosten und Balken, Hauptdach quer und zwei kleine Nebendächer im rechten Winkel dazu nach innen gehend (decken die geöffneten Torflügel ab), evtl. noch weitere Dächer. Korai-mon dienen häufig als äußerer Zugang zur Masugata.

Yagura-mon = zweistöckiger Torturm, beschützt ein Masugata-mon, unten das Tor, oben ein Wachraum mit Schießscharten

Watari-yagura-mon = Verbindungstor, ein Tor zwischen zwei Gebäuden, bestehend aus einem zweistöckigen Bau, der unten das Tor und oben einem Verbindungsgang hat, also ein Yagura-mon, das im Obergeschoß rechts und links an das Yagura-dai der Wälle angebunden ist. Beispiel: Burg Yamagata, Higashi omote-mon.

Tamon-keishiki = Verschmelzung eines Tamon-yagura mit den Mauersockeln. Bsp.: Burg wakayama, Okaguchi-mon.

Nijuu-keishiki = Rou-mon = wie zuvor, doch weniger eingebunden in das umliegende Mauerwerk, sondern mit deutlich abgesetztem eigenen Dach. Bsp.: Burg Hirosaki, Higashi-mon.

Uzumi-mon = vergrabenes Tor, tief in die Mauer eingelassen, keine besonderen Vorbauten oder Dächer, nicht von weitem zu erkennen, geheimes Tor, z. B. Westzugang zum Honmaru der Burg Matsumoto.

Sode-masugata = Außenzwinger, rechteckig aus dem Wall einer Burg vorspringender Zwinger, der seitlich einen Eingang bzw. ein Tor flankiert.

Ryosode-masugata (Ryousode-masugata) = doppelter Außenzwinger, zwei rechteckig aus dem Wall einer Burg vorspringende Zwinger, die beidseitig einen Eingang bzw. ein Tor flankieren = doppelte Sode-masugata.

Han-masugata = Mittelzwinger, rechteckiger Zwinger, der seitlich einen Eingang bzw. ein Tor flankiert, wobei die Hälfte nach außen vorspringt und die andere Hälfte des Zwingers im Innern der Burg liegt

Uchi-masugata = Innenzwinger, rechteckiger Zwinger, der einen Eingang bzw. ein Tor flankiert, aber komplett im Innern der Burg liegt. Das größere, stabilere Tor liegt auf der Außenseite des Zwingers, der hier mit der Außenmauer der Burg zusammenfällt. Rechtwinklig zum ersten positioniert ist innen das zweite, leichtere Tor zu finden.

Soto-masugata = außerhalb der Mauerlinie befindlicher Außenzwinger, rechteckig aus dem Wall einer Burg vorspringender Zwinger

Umadashi = befestigter Ausgang, der außen durch eine vorgelagerte, z. B. hufeisenförmige Mauer geschützt wird, so daß kein direkter Angriff möglich ist. Die Mauer bildet einen uneinsehbaren Bereich, der einen möglichen Ausfall aus dem Tor verdeckt. Ebenfalls hierunter fällt ein befestigter Brückenkopf gegenüber dem Tor auf der anderen Seite des Wallgrabens. So ein Konstrukt findet sich z. B. an den Außentoren der Burgstadt oder des San-no-maru. In Matsumoto kleine, grabenumgebene äußere Brückenköpfe jenseits des Hauptgrabens, die verhindern, daß sich viele Krieger und Material gegenüber dem Tor aufbauen können.


Fenstertypen

Mado = Fenster

Renji-mado = rechteckiges Fenster mit vierkantige, 45° gedreht eingebaute Vertikalstreben. Es verunmöglicht das Hineinklettern.

Degoushi-mado = Erkerfenster, komplex vergittert

Ishi-otoshi-mado = Steinwurf-Öffnung, flache Erker mit Schlitz im Boden, um den Mauerfuß mit Steinen, heißem Wasser, Unrat oder ähnlichem bewerfen zu können, macht hochkletternden Angreifern das Leben schwer, so schmal, daß ein Eindringen unmöglich ist. Entspricht funktionell den Pechnasen europäischer Burgen.

Katou-mado = dekorative glockenförmige Fenster wie in Zen-Tempeln, nur in den oberen Stockwerken. Werden mit Schiebetüren von innen verschlossen.

Musha-mado = Krieger-Fenster, gestäbt, werden durch nach außen und oben aufschwingende Klappläden verschlossen, die schräggestellt wie ein Schild fungieren.


Sonstiges

Nagaya = langgestrecktes Gebäude mit mehreren Räumen oder Wohneinheiten unter einem durchgehenden Dach

Nagaya-mon = eine Nagaya, bei dem eine Einheit als Tor dient

Tamon-nagaya = eine Nagaya, die als Galerie auf dem Wall einer Burg steht und wehrhaft befestigt ist

Genkan = Eingangshalle, Vorraum am Eingang, baulich abgesetzt und dem Hauptbau mit eigenem Dach vorgebaut.

Kugikakushi = Benagelung, dekorative Beschlagnägel für Burgtore in Form einer Rose, einer Raute oder eines Knaufes

Kura = Speichergebäude für Lebensmittel oder Waffen

Sakamogi = Verhau aus dornigen Ästen, wie ein Zaun auf einem Erdwall als Verteidigungseinrichtung befestigt

Goten = Palastbauten, wohnliche Residenzen im Shoin-Stil, Holzbauten, meist außerhalb der innersten Verteidigungseinheit erbaut auf dem Ninomaru-Bereich.

Shoro = Glockenturm

Sakamogi = temporär angebrachte Dornenzweige oder Stacheln, die ein Hochklettern verhindern sollen

Shinobi-gaeshi = dauerhaft angebrachte metallene Stacheln an der Unterkante der Türme, die ein Hochklettern vom Steinsockel auf die hölzernen Strukturen verhindern sollen. Angreifer wiederum lernten, die Stacheln mit einem Seil zu überwinden und herunterzureißen.

Hashi = Brücke, i. d. R. starre Brücke, bisweilen überdacht

Hane-bashi = Zugbrücke, äußerst untypisch für japanische Burganlagen, eine ganz große Ausnahme gibt es an der Nordseite der Burg Edo.


Literatur, Links und Quellen
Jennifer Mitchelhill, David Green: Castles of the Samurai - Power and Beauty, 112 S., Verlag: Kodansha International 2013, ISBN-10: 1568365128, ISBN-13: 978-1568365121
Stephen Turnbull, Peter Dennis: Japanese Castles AD 250-1540, Osprey Publishing 2008, ASIN: B0092GHIK8
Stephen Turnbull, Peter E. Davies: Japanese Castles AD 1540-1640, Osprey Publishing 2003, ASIN: B00QNZV75S
Michio Fujioka, John Brentnall: Japanese Castles Taschenbuch, 127 S., 1968, ASIN: B002N5H5P8
Fachbegriffe auf Wikipedia:
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Architektur japanischer Burgen:
http://japancastlebyzavrasminascannonsphs.weebly.com/architecture.html
Japanische Burgen, Übersichtsartikel:
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Jaanus- Dictionary of Japanese Architectural and Art Historical Terminology compiled by Dr. Mary Neighbour Parent:
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Begriffe der Architektur:
https://en.wikipedia.org/wiki/Category:Japanese_architectural_features
Antony Cummins: Samurai and Ninja: The real story behind the Japanese warrior myth that shatters the Bushido mystique, Tuttle Publishing 2015, ISBN-10: 978-4-8053-1334-3, ISBN ebook: 978-1-4629-1506-4
https://books.google.de/books?id=P75GCgAAQBAJ
Miura Masayuki, Chris Glenn: Samurai Castles, Bilingual Guide to Japan, Uchida Kazuhiro/Shogakukan, 2017, ISBN 978-4-09-388543-0
Carsten Kowalewski: Architektur japanischer Burganlagen, Hausarbeit 2000:
http://www.ckowalewski.de/uni/japanologie/hausarbeiten/burgarchitektur/download/burgarchitektur.pdf - https://graw.eu/uni/japanologie/hausarbeiten/burgarchitektur/download/burgarchitektur.pdf


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