Bernhard Peter
Onomichi (Präf. Hiroshima): Tenne-ji


Tempel Tenne-ji:
Wenn man vom Senko-ji-yama wieder herabsteigt, kommt man auf halber Höhe zu der zum Tenne-ji gehörenden hölzernen Pagode Kaiun-to. Sie ist dreistöckig (Typus San-ju-no-to), war aber früher einmal fünfstöckig (Typus Go-ju-no-to). Durch die Steilheit des Hanges und der hinabführenden Wege kann man hier einmal eine Holzpagode aus einer ganz ungewöhnlichen Perspektive erleben. Diese Pagode im Vordergrund und die tief ligende Stadt im Hintergrund ergeben eine der schönsten Ansichten von Onomichi. Der Tenne-ji selbst (Adresse: 17-29 Higashitsuchidocho, Onomichi) liegt ca. 100 m Luftlinie entfernt tiefer am Hang und ist nur durch seinen Friedhof von den Bahngleisen getrennt. Das Tor mit Irimoya-Dach gibt Zugang aus ostsüdöstlicher Richtung. Der 1367 von Shogun Ashikaga Yoshiakira (regierte 1358-1367) gegründete Tempel gehörte erst zur Rinzai-Schule, wechselte dann aber in der Genroku-Zeit (1688-1704) zur Richtung des Soto-Zen-Buddhismus. Der Tempel gehört zu den "Onomichi-shichi-butsu-meguri", den sieben Buddhas von Onomichi (Jiko-ji, Tenne-ji, Senko-ji, Taisan-ji, Saigoku-ji, Jodo-ji, Kairyu-ji). Sein Hauptkultbild ist ein Buddha Shakyamuni (Gautama Buddha, historischer Buddha), der Hokan no Shaka Nyorai genannt wird, gekrönter Buddha Shakyamuni (Hokan = Krone), und der in der Haupthalle steht. Er wird flankiert von zwei Begleitern, die auf Tieren reiten.

Der Tenne-ji ist bekannt für seine unzähligen Figuren im Inneren des Gebäudes links der Haupthalle, am Südende des Vorplatzes neben dem Friedhof, diese sind nicht künstlerisch besonders wertvoll, aber viele, in steil ansteigenden Rängen nach hinten gestaffelt. Das sind die Go-hyaku-rakan, go = 5, Hyaku = 100, rakan = Arhat, also die 500 Heiligen, die die Ich-Vorstellung vollständig aufgelöst haben und eine geistige Entwicklungsstufe direkt unterhalb eines Bodhisattvas erlangt haben. Ursprünglich waren das die 16 Gefährten Buddhas. Später entstand in China die Gruppe der 500 Arhat, was vermutlich einfach nur für "viele" steht. Meist findet man gemalte Vorstellungen dieser 500 Arhat, hier sind es kleine Figuren, einige bunt bemalt, die meisten mit dem ihren Status symbolisierenden Ring hinter dem Kopf. Die geräumige Haupthalle ist zugänglich und besitzt eine schöne Stimmung mit weichem Tatami-Matten-Boden zum Entspannen. Ansonsten ist der Tempel kaum besucht, schon gar nicht bei Regenwetter - es ist eine ziemlich einsame Stimmung.


Altstadt-Häuser auf dem Weg vom Senko-ji zum Tenne-ji.


Pagode Kaiun-to des Tenne-ji

 


Tenne-ji, Sanmon und Chozubashi

Tenne-ji, isolierte Halle mit alten Grabdenkmälern

Tenne-ji

Tenne-ji, Genkan

Detail der Schnitzereien

Detail der Schnitzereien

Detail der Schnitzereien

Tenne-ji, Inneres der Haupthalle

Tenne-ji, Inneres der Haupthalle


Literatur, Links und Quellen
Tenne-ji auf Google Maps: https://www.google.de/maps/@34.4098989,133.2003087,20z - https://www.google.de/maps/@34.4098989,133.2003087,98m/data=!3m1!1e3
Tenne-ji-Pagode:
http://nihonisan-onomichi.jp/en/portrait/06_tenneiji.php
500 Arhat bei JAANUS:
http://www.aisf.or.jp/~jaanus/deta/g/gohyakurakan.htm
Tenne-ji:
https://shichibutsu.jp/temple/tenneiji.php


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