Bernhard Peter
Die Khanqah Nadir-Divon-Begi in Bukhara
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Der Bau stammt von 1620, der Name ist der des Bauherrn. Er hat ein burgähnliches Äußeres, ist relativ hoch und kompakt durch die eingezogenen Seiten. Die beiden den hohen und mit einem exquisiten Sternenmuster ausgefüllten Pishtaq flankierenden Seitenflügel sind auf eine einzelne schmale Achse mit 4 Blendbögen übereinander zusammengeschrumpft, daran schließen direkt die schmucklosen Türme an, die nur im polygonalen Erdgeschoß Blendbögen mit keramischen Mosaiken im Giebelfeld aufweisen, ansonsten aber geschlossen und abweisend wirken. Der Grundriß von 25m x 35m ist etwas unübersichtlich, weil die sich um den zentralen Saal mit kreuzförmigen Erweiterungen zu allen vier Seiten gruppierenden Nebenräume auf unterschiedlichen Niveaus sehr geschickt in den Kubus eingebaut sind. Eine flache Außenkuppel aus naturbelassenen unglasierten Ziegeln mit mehreren in Bukhara häufig zu sehenden Kränzen aus dreieckig hervorstehenden Noppen deckt den zentralen Raum. Zusammen mit der gegenüberliegenden Medrese Nadir Devon Begi und der riesigen Kukeldash-Medrese bildet diese Khanqah das städtebaulich sehr harmonische Ensemble rings um den Lyab-i Hauz. Der interessante Teil dieser Khanqah ist der Pishtaq mit einem umgekehrt u-förmig umlaufenden Thuluth-Band und einem weiteren horizontalen Thuluth-Band über dem Feld mit dem Sternenmuster, reihum begleitet von exquisiten geometrischen Mosaiken.

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© Copyright Text, Graphik und Photos: Bernhard Peter 2006
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