Bernhard Peter
Stilmerkmale der Hoysala-Tempel

Eigenständig oder nicht eigenständig? Eine besondere Erscheinung Indiens ist die direkte Verbindung eines Königshauses mit einem zugehörigen Tempelstil. Der Tempelstil spiegelt nicht den dort praktizierten Kult wieder, sondern die kulturelle Identität einer herrschenden Gruppa. Der Bau eines Tempels resultiert aus dem religiösen Engagement eines Herrschers als Kulturträger, unabhängig von der genauen Art des Kultes. Diese Eigenart Indiens hat die Entstehung vieler regionaler Stile gefördert, einer davon ist der Hoysala-Stil.

Und gerade vor dem Hintergrund eines sich gegenüber dem früheren Machthaber emanzipierenden Reiches, das den Vasallenstatus abschüttelte, ist die Suche nach einer künstlerisch eigenständigen Ausdrucksweise verständlich, denn die Übernahme oder Fortführung der Architektur des Reiches, dem man früher als Vasall untergeben war, kam nun nicht mehr in Frage.

Im Grunde ist der Hoysala-Stil, der auch Vesara-Stil genannt wird, ein Mischstil. Der Hoysala-Stil vereint Elemente des nördlichen Nagara-Stiles mit solchen des südlichen dravidischen Stiles. Und dennoch sind sie aufgrund typischer Merkmale gut von allen anderen Bauwerken anderer Stile zu unterscheiden:

Grundriß:

Weitere Merkmale:

Säulen:

Material:

Bauplastik:

Die Hoysala-Kultur (1) - Einführung
Die Hoysala-Kultur (2) - Stilmerkmale der Tempel
Die Hoysala-Kultur (3) - Herrscher der Dynastie
Die Hoysala-Kultur (4) - das Konzept von Belur (mit Zeichnungen)
Die Hoysala-Kultur (4a) - Belur: Grundriß hoher Auflösung
Die Hoysala-Kultur (5) - das Konzept von Halebid (mit Zeichnungen)
Die Hoysala-Kultur (5a) - Halebid: Grundriß hoher Auflösung
Die Hoysala-Kultur (6) - das Konzept von Somnathpur (mit Zeichnungen)
Die Hoysala-Kultur (6a) - Somnathpur: Grundriß hoher Auflösung
Links, Quellen und Literatur zur indischen Architektur

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© Text, Graphik und Photos: Bernhard Peter 2005
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