Bernhard Peter
Hase, Sakurai (Präf. Nara): Hasedera, Teil (4): Zaou-dou, das letzte Korridor-Stück und der Glockenturm


Zaou-dou (Halle zur Verehrung von Zaou Gongen)

Die Halle zur Verehrung von Zaou Gongen liegt an der Knickstelle vom zweiten zum dritten Korridor-Abschnitt.

Zao Gongen ist eine im Shugendo angesiedelte Gottheiten, und eine der wichtigsten synkretistischen Gottheiten. Zao dai-gongen ist eine buddhistisch-eklektische Gottheit, buddhistische Gottheiten nach Art des Shintoismus umgeformt und verehrt.

Vor der Halle liegt ein riesiges steinernes Vajra. Die Gottheiten werden meist mit zornigem Gesichtsausdruck und mit einem Vajra in der rechten Hand dargestellt, bereit zum Zuschlagen.

In dieser Halle werden im hinteren Teil drei Götterbilder hinter den Vorhängen aufgestellt.

Figur rechts vor den drei Hauptkultbildern der Halle.

Alle drei Figuren ähneln im Erscheinungsbild den Lichtkönigen (myou-ou): zorniger Gesichtsausdruck, hochstehender Haarschopf, rechtes Bein zum Fußtritt erhoben, linke Hand mit Schwert-Mudra.

Mittlere Figur. Zaou ist ein gongen, eine Manifestation bzw. ein Avatar dreier buddhistischer Gottheiten: 1.) historischer Buddha Shakyamuni (Shaka-nyorai), 2.) Bodhisattva Avalokiteshvara (Kannon Bosatsu), 3.) Buddha Maitreya (Miroku Bosatsu), also der Buddhas der Vergangenheit und der Zukunft und des Bodhisattva der Barmherzigkeit in der Gegenwart.

Die beiden äußeren Figuren. Buddhismus und Shintoismus gehen hier eine enge Verbindung ein. Als in der Meiji-Zeit die Trennung beider Religionen forciert wurde, war für diesen Synkretismus kein Platz mehr. Viele Verehrungsstätten des Zao Gongen wurden in Shinto-Schreine umgewandelt, und oftmals wurde aus Zao ongen die Shinto-Gottheit Ame no mikumari no kami.


der dritte Korridor-Abschnitt von der Halle Zaou-dou nach oben

es bleibt steil, und jetzt stehen die Steinlaternen am Rand gleich doppelt.

die zweite Knickstelle

tiefe Gräben an der Seite sind auf die Wassermassen bei heftigen Regenfällen vorbereitet.

zwischen den Steinlaternen steht ab und zu eine Gedenkpagode.

der dritte Korridorabschnitt ist bergseitig von Laternen und Steinpagoden gesäumt.

auch talseitig stehen Laternen und Steinpagoden

Blick zurück in den dritten Abschnitt

bergseitig aufgestellte Steinlaternen

 

Steinlaternen und Gedenkpagoden begleiten den Aufstieg

Blick auf die Balkenkonstruktion unter dem ausladenden Teil der Haupthalle

oben angekommen, steht man direkt unter dem Glockenturm


Shourou (Glockenturm)

Glockenturm (Shourou) mit Temizuya davor. Rechts der Verbindungskorridor zur Haupthalle.

Blick nach oben in den Glockenturm

die Glocke: Onoue no kane

Verbindungskorridor vom Glockenturm zur Haupthalle

vom Korridor aus gelangt man direkt in den Zwischenraum zwischen den beiden baulichen Einheiten der Haupthalle.

Blick vom Aizendo auf den Glockenturm

Blick von der Haupthalle auf den Glockenturm und den Verbindungsgang

Diese Aufnahme zeigt gut die Rolle des Glockenturms als zentrale Wegekreuzung.

Die Galerie des Glockenturms wird von den Mönchen auch zum Blasen der Muschelhörner genutzt....

...wie hier zu sehen ist.

Aufstiegsende, Torbau, Wegekreuzung, Glockenturm und Muschelhorn-Blase-Turm in einem.


Sanbyakuyosha (Shintoschrein)

 

Wie es im Namen steckt: hier werden dreihundert (san = 3, hyaku = 100) Gottheiten zusammen verehrt.

Dieser Schrein befindet sich im Eck zwischen Haupthalle und letztem Korridor-Abschnitt.


Hasedera, Teil (1): Beschreibung - Hasedera, Teil (2):vom Eingang über den Fumon-in bis zum Niomon - Hasedera, Teil (3): der steile Korridor nach oben - Hasedera, Teil (5): Hondo (Haupthalle) - Hasedera, Teil (6): Hauptebene, nördliche und östliche Bauwerke: Aizendo, Sansha-gongen und Noman-in - Hasedera, Teil (7): von der Haupthalle nach Westen: Daikokudo, Gokusho, Kaizando, Kobo Daishi Mieido und Kyozo - Hasedera, Teil (8): Bauten am Westhang: Gojunoto, Motohasedera, Nokotsudo - Hasedera, Teil (9): Bauten am Westhang: Okunoin Soshido, Okunoin Dharanido, Honbo, Chashitsu Kaso-an

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