Bernhard Peter
Ladakh
Diskit: Ein Kloster wie ein Adlerhorst (3)

Typische Stilelemente ladakhischer Klosterarchitektur sind die dunklen Holzbalkone und die rostrot getrichenen Reisigattiken über den weiß getrichenen Mauern. Rechts im Bild der im Klosterhof aufgestellte Fahnenmast.

Links ein Gefäß zum Herstellen von Buttertee mit Stößel zum Durchmischen von Tee und Butter, aufgehängt an einem Pfeiler der Versammlungshalle (Dukhang). Rechts ein am Fenster lesender Mönch im Tempel der Schutzgottheiten (Gonkhang).

Lichtstudie mit Öllampe im Gonkhang.

Versammlungshalle (Dukhang). Hier versammeln sich die Mönche zu ihrer täglichen Andacht (Puja). Er ist typischerweise eingerichtet mit mehreren Teihen paralleler Sitzpolster und davor parallel zum Mittelgang ausgerichteter niedriger Tische, auf denen sich die Ritualgegenstände und heiligen Bücher befinden. Ferner werden hier die Reisschalen und Butterteeschalen abgestellt. Die Tischflächen gelten als rituell rein, genau wie die Gegenstände, sollten also keinesfalls vom Besucher angefaßt werden.

Im lichten Dukhang (Versammlungsraum) ist gerade Morgen-Puja. In drei Reihen sitzen die Mönche auf ihren flachen Sitzpolstern vor niedrigen Holztischchen auf den Mittelgang ausgerichtet und rezitieren gemeinsam Texte in tibetischer Sprache, akzentuiert von phasenweise einsetzender ritueller Musik von großen Scheibentrommeln, Holz-Klarinetten und mit beiden Händen zusammengeschlagenen Becken-Paaren. Ragdun, die langen Hörner, aus anderen Klöstern gewohnt, kommen hier nicht vor. Ein äußerst asketisch aussehender Mönch präsidiert am Ende der Reihe in der Nähe zu den Kultbildern. Hinten links (links neben mir) befindet sich ein Extra-Podest für einen gütig blickenden älteren Mönch, der während der Rezitation ab und zu einnickt und sich erst bei der nächsten musikalischen Einlage wieder regt und weitermurmelt. Die drei Reihen Mönche rezitieren ihre Texte unter sanftem Hin- und Herwiegen des Oberkörpers und gelegentlichem Zurechtzupfen des Gewandes, angesichts der frühen Stunde ist auch hin und wieder ein herzhaftes Gähnen zu sehen.

Öllampe im Vorraum zum Dukhang (Versammlungsraum).

Klostergebäude am Rande der Schlucht.

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